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Seit fünf Monaten ist die Landeshauptstadt Kiel ohne eigenes Feuerlöschschiff. Nun bekommt die Wehr Unterstützung. Der in Laboe stationierte Rettungskreuzer „Berlin“ wird zukünftig im Einsatzfall alarmiert.

Kiel. Kommt es zu einem Brand auf einem Schiff im Kieler Hafen, rückt die 27,5 Meter lange „Berlin“ zunächst mit speziell geschulten Kräften der freiwilligen Feuerwehr Laboe an. Gleichzeitig stellt die Berufsfeuerwehr Kiel Spezialgerät für die Schiffsbrandbekämpfung und weiteres Spezialpersonal bereit, das auf dem Weg zum Einsatz übernommen werden soll.


Symbolisch vereinbarten am Mittwoch an Bord der „Berlin“ Laboes Bürgermeisterin Karin Nickening und Kiels Feuerwehrdezernent Wolfgang Röttgers die Zusammenarbeit. Laboes Wehrführer Volker Arp lobte besonders die Schnelligkeit, mit der die Vereinbarung auf Arbeitsebene zwischen den Wehren zustande kam. „Das ging reibungslos, schnell und ohne großen Verwaltungsaufwand“, so Arp. Und auch der Kieler Feuerwehrchef Ralf Kirchhof ist zufrieden. „Es ist eine Kooperation aus der Praxis für die Praxis“, so Kirchhoff. Die „Berlin“ ist rund um die Uhr in Laboe auf Station und verfügt bereits jetzt über eine Feuerlöschausrüstung und Schaummittel sowie einen Raum für Verletztenversorgung. Zusätzlich sollen jetzt im Bedarfsfall Gitterboxen mit Spezialausrüstung für die Brandbekämpfung auf Schiffen übernommen werden. Dafür gibt es mehrere Plätze im Kieler Hafen. Michael Müller, der Vormann der „Berlin“, kennt die Partner von der Feuerwehr gut. „Wir haben bereits oft zusammen geübt“, sagt Müller. So gab es Übungen auf See mit dem Segler „Roald Amundsen“ und im Kieler Hafen mit der Marine und der Berufsfeuerwehr Hamburg.


Für die Kieler Feuerwehr steht wie berichtet das Löschschiff „Kiel“ nicht mehr als schnelles Einsatzmittel bereit. Das 1985 gebaute Spezialschiff wird seit Dezember durch die Bremer Reederei URAG im Auftrag des Havariekommandos bereedert. Im Erstfall soll die „Kiel“ mit Personal aus Hamburg besetzt und in Absprache mit dem Havariekommando in Cuxhaven auslaufbereit gemacht werden. Der Vorlauf dafür beträgt zwei Stunden. „Das ist für den Brandschutz im Kieler Hafen deutlich zu lang“, sagt Kiels Feuerwehrchef Kirchhoff. Um dennoch, unabhängig vom Havariekommando in Cuxhaven, den wasserseitigen Brandschutz auf der Kieler Förde und im Hafen abzusichern, haben sich die Feuerwehren Kiel und Laboe zu den Kooperation entschlossen.


Die Seenotretter nehmen diese Kooperation an, da man sich gut kenne, wie Müller erklärt. Priorität hat für die Seenotretter jedoch auch weiterhin die Rettung von Menschen auf See. Sollten es zeitliche Überschneidungen bei den Einsätzen geben, habe die Rettung von Schiffbrüchigen auf See Vorrang, denn das sei die Hauptaufgabe der Seenotretter, stellte Christian Stipeldey von der in Bremen ansässigen Gesellschaft klar.