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Jugend

Heute war der vorletzte Tag für die JF Marburg-Mitte bei ihren Freunden der JF Laboe. Früh aufstehen und frühstücken stand wieder auf dem Plan. Zusammen gingen wir zu einem der bekanntesten Sehenswürdigkeiten des Ostseebades: Dem VII C/ 41-U-Boot „U 995“, das als eines der wenigen noch erhaltenen deutschen U-Boote des Zweiten Weltkrieges.

Der stellv. Gemeindewehrführer Volker Arp erklärte uns allen den „stählernen Wal“, der am Strand lag: Es gab insgesamt fünf verschiedene Abteilungen, die wiederum in unterschiedliche Bereiche unterteilt wurden und die wir her kurz darstellen wollen:

 

Der erste von und betretene Raum war der Heckraum, in der unter anderem die Rudermaschine, das Hecktorpedorohr, die Getriebe und die Elektromotoren zu sehen waren.

 

Der zweite Raum war der Dieselmaschinenraum. Die Motoren hier konnten wegen der für die Verbrennung notwendigen Luftzufuhr nur bis zu einer Tiefe von ca. 25 m eingesetzt werden. Unter Wasser benutzte man die oben beschriebenen E-Motoren. Dieser elektrische Antrieb war, wenn man volle Fahrt fuhr, für etwa drei Stunden „brauchbar. Dabei galt folgendes Prinzip: Entweder waren hohe Geschwindigkeit und eine kleine Reichweite oder nur wenige Knoten bei (recht) vielen Seemeilen möglich, bei denen man aber deutlich leiser war.

 

Im anschließenden Durchgang befanden sich Küche, Schlafkojen für die Unteroffiziere sowie eine der beiden Toiletten (ab 25 m Tiefe musste jedoch in einen Eimer „gemacht“ werden, weil der WC-Druck zu gering war, um Urin oder Kot ins Meer zu pumpen).

 

Den nächsten Abschnitt nannte man „Zentrale“ – hier befand sich so zusagen der Steuerraum mit u. a. der Steuerung für die Tiefen- und Seitenruder, sowie Sehrohr und die Leiter in den Turm. Ein Raum mit Funkarmaturen und vielen Schlafkojen fanden sich im Anschluss.

 

Die letzte (und damit vorderste) Abteilung war der Bugtorpedoraum, in dem wir die vier vorderen Torpedorohre und viele Kojen sehen konnten.

 

Danach gingen wir alle zum Marineehrenmal: Für einige war es dabei eine Herausforderung in Form der Höhe, für andere wurde es zu einem sehr persönlichen Kampf mit Gefühlen und Tränen, denn das 85 m hohe Gebäude wurde zum Gedenken an alle gefallenen Marinesoldaten bis heute errichtet.

Es gab oben eine große Plattform (von der sich viele Leute schon das Leben nahmen…) mit einer atemberaubenden Aussicht bis sogar nach Dänemark.

Nach den 431 Treppenstufen wieder unten angekommen, standen wir wieder in der Eingangshalle; dort hingen viele Flaggen mit Gedenksprüchen. Volker ergriff da erneut das Wort und erzählte uns bewegende Geschichten.

Im Untergeschoss wurde es dann ganz still: Aus Respekt und zum Gedenken nahmen wir alle Mützen ab und gingen schweigend durch den Raum: Hierbei flossen nun einige Tränen, aber wir sind der Meinung, dass auch die „neue Generation“ heutiger Jugendlicher angesichts der Gedanken an auf See gebliebenen Angehörigen weinen darf!

In der anschließenden Ausgangshalle gab es passend zur Geschichte der deutschen Marine viele tolle Modelle von Schiffen aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie der Bundesmarine.

 

An dieser Stelle möchten wir alle uns noch einmal ganz herzlich bei unserem „Erklärbär“ Volker Arp für seine Geduld und seine Erklärungen bedanken!

 

Bericht: Niklas Lauer (Laboe) und Chris Nacke (Marburg)