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Bei der Freiwilligen Feuerwehr Laboe rumort es. Auslöser für den Unmut in Reihen von Jugendfeuerwehr und Aktiven ist die Absage des Maifeuers. Doch nicht allein der Ausfall der Veranstaltung (und damit geplanter Einnahmen), sondern auch die Art der Kommunikation seitens der Gemeinde verstimmen die Wehrführung. Zwei Stapel knallrote Plakate liegen im Feuerwehrgerätehaus. Nutzlos. Umsonst gedruckt, für 130 Euro – „Maifeuer am 5. Mai“ steht darauf. Doch in diesem Jahr gibt’s kein Maifeuer. Wie berichtet, trägt die Gemeinde die Kosten für die Sicherheitsauflagen (rund 3000 Euro) nicht, die das Ordnungsamt infolge der Ausschreitungen am Rande der Dorschtage erteilt hatte. Das erfuhr die Feuerwehr drei Wochen vor dem Veranstaltungstermin. Betroffen davon sind vor allem die Mädchen und Jungen der Jugendfeuerwehr. Denn die Einnahmen aus Getränkeund Grillwurst-Verkäufen von etwa 1300 Euro (so die Größenordnung in den Vorjahren) flossen bislang in ihre Kasse. Daraus, so der Jugendwart, finanziere er das gesamte Jahr über Angebote: Eintrittsgelder, Eisessen, Fahrten, Zuschüsse fürs Zeltlager, die Weihnachtsfeier und vieles mehr. „Das motiviert die Kids, und es geht nicht immer gleich ans Portemonnaie der Eltern“, erklärt Hoffmann. Doch nun müssen Mütter und Väter tiefer in die Tasche greifen, wenn ihre Sprösslinge auf Feuerwehr-Tour gehen. Das Maifeuer habe aber auch einen Lerneffekt: Es sei die Veranstaltung, die der Nachwuchs (natürlich mit Unterstützung der Aktiven) in eigener Regie ausrichte. Und darauf freuten sich alle, wie Jugendgruppenleiter Alex Andersson, Lucas Koslow, Marc Reimers und die anderen versichern. Doch nun können sie nicht einmal mehr die schon fertigen Plakate aufhängen. Wer kommt nun für die 130 Euro für den Druck auf? „Hätte die Gemeinde uns eine Woche eher informiert, hätten wir den Auftrag noch stornieren können“, sagte der Jugendwart. Er sei enttäuscht vom Umgang mit den Ehrenamtlern. „Wir bilden in der Jugendwehr den Nachwuchs aus, den die Gemeinde für ihre Feuerwehr braucht. Und dann werden wir in so einer Situation allein gelassen“, empört sich Hoffmann. Auch Wehrführer Kurt Jahn hat kein Verständnis für die „fehlende Kommunikation“ zwischen Gemeinde und Feuerwehr: „Ein Jahr lang planen wir unsere Veranstaltungen. Warum spricht keiner mit uns? Zumal wir schon im vergangenen Jahr beim Pfingstfest die Diskussion um die Sicherheit hatten. Wie soll das weitergehen?“, fragt Jahn. Er habe bereits in seinen Reihen ein Motivationsproblem. Denn auch die Aktiven planen ihr Fest – das Sommerfest. Sie fürchten nun ähnliche Sicherheitsauflagen und fragen sich, „ob sie sich das neben Beruf und Feuerwehrdienst überhaupt antun sollen“. „Für die Sicherheit sorgen wir auf unseren Veranstaltungen selbst, aber wir können nicht auch die umliegenden Straßen sichern, dafür ist die Polizei zuständig“, so Jahn. Laboe sei durch die Endhaltestelle der Buslinie aus Kiel extrem benachteiligt.

Quelle: Kieler Nachrichten