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Laboe – Nun ist die schwere Entscheidung getroffen Der Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr hat sich aufgelöst. Grund Der Nachwuchs fehlt, die eigenen Spieler werden nicht jünger und die Buchungen gehen immer mehr zurück, sodass den Musikern im blauen Rock die finanzielle Grundlage entzogen ist. Während es in den glücklicheren Zeiten an die 45 Auftritte im Jahr gab, waren es im vergangenen Jahr gerade mal sechs. "Es geht einfach nicht mehr. Wir sind nicht mehr spielfähig, auch nicht mit Aushilfen und es fehlt uns einfach der Nachwuchs", schätzte Musikführerin Hilka Ebel ein. Schweren Herzens hatten sich die Mitglieder am Jahresende ein letztes Mal getroffen, hin und her beraten, und schließlich fiel die Entscheidung, sich aufzulösen. "Wir werden alle nicht jünger", sagte Arnold Opp aus Brodersdorf. Er leitete den Musikzug seit 1999, kann ein Lied davon singen, wie viel Zeit und Geduld es kostet, ein Instrument zu erlernen. "Drei Jahre", so sagt er, "braucht man dafür". Doch auch dann ist es nicht mit dem Proben einmal in der Woche getan. "Ein Bläser muss jeden Tag seinen Ansatz blasen, das geht gar nicht anders", erklärt Kurt Jahn, seit vielen Jahren aktives Mitglied im Musikzug. Auch Hans Wilhelm Voss ist seit 60 Jahren dabei und erinnert sich noch gut an die vielen Höhepunkte, die vor allem in den 1980er Jahren für viel Spielfreude sorgten. Allen voran die Umzüge zum 1. Mai, die durch Laboe führten, von Station zu Station. "Viele ließen sich damals ein Ständchen zum 1. Mai bringen, dann kamen auch Restaurants dazu, die das für ihre Gäste machten", erzählen die "alten Hasen". Doch dann ging es immer weiter bergab. "Die Blasmusik hat es eben sehr schwer im Norden", schildert Hilka Ebel eine Entwicklung, die viele Spielmannzüge von der Bildfläche wehte. Doch bis jetzt hatten sich die Laboer immer noch über Wasser halten können, spielten seit Jahren schon im Aushilfen, denn die komplette Bass-Seite fehlt, wie die Musikzugleiterin erklärt. Doch die Aushilfen könne man nur finanzieren, wenn auch ausreichend Buchungen erfolgen. "Doch die gehen immer weiter zurück", so Ebel. Im vergangenen Jahr waren es ganze sechs Auftritte, darunter das eigene Sommerfest. Ein Grund dafür ist unter anderem die veränderte Struktur des Laboer Veranstaltungskalenders. Dort waren bisher fünf bis sechs Auftritte für die lokalen Musiker reserviert, im Jahr 2011 spielten sie nur einmal in der Musikmuschel im Rosengarten. All dies führte dazu, dass sich über das Aus alle einig waren, auch wenn die Bläser und Trommler dies sehr bedauern. Denn für viele ist klar Mit dem Musikzug stirbt ein Stück Laboer Kulturgeschichte flöten

Quelle: KN-Online