Fünf Stunden lang stellte jüngst die Laboer Feuerwehr sich, ihre Leistungen und Gerätschaften auf dem Aldi-/Edeka-/Bauhof-Parkplatz vor. Mit 46 Aktiven im Durchschnittsalter von 29 Jahren und 13 Mitgliedern in der Jugendwehr sind die Laboer Blauröcke zwar gut aufgestellt - aber das Brandschutzgesetz verlangt noch mehr.
"Eigentlich sollen wir in einem Ort unserer Größe 63 aktive Feuerwehrleute sein", erklärt Volker Arp, stellvertretender Gemeindewehrführer, "deshalb sind alle, die bei uns mitmachen wollen, herzlich willkommen. Und: Jeder kann das!"
Nadja Reichardt (42) hat sich vor einem Jahr beim Mitmachtag zum Eintritt in die Feuerwehr entschlossen. "Mein Mann Gerd war gerade eingetreten, und ich hatte zwar von nichts ’ne Ahnung, aber ich dachte, ich könnte das lernen - und genauso war’s", erzählt sie. Was ihr besonders gut gefällt, ist "die Herzlichkeit und Kameradschaft". Sie freut sich, dass sie "jetzt gute Sachen tun und helfen" kann. Weil auch ihr Sohn Hendrik in der Jugend-Feuerwehr ist, kann sich die ganze Familie mit Fug und Recht als Feuerwehr-Familie bezeichnen. Und das Beste aus Sicht von Nadja Reichardt: "Jeder kriegt die Aufgaben, die er bewältigen kann."
Birger Möller (20) wurde 2008 auf einem Mitmachtag geworben. Er trat ein, obwohl er "vorher noch nie mit dem Gedanken gespielt" hatte. Inzwischen hat er viel gelernt und viele Erfahrungen gemacht; er ist Truppführer der Atemschutzgruppe und Funker, und als letztes i-Tüpfelchen seiner Ausbildung fehlt nur noch ein Motorsägen-Kursus. Hatte er denn auch schon beim Einsatz Erlebnisse, die er nicht so gut verkraften konnte? "So etwas bleibt nicht aus", sagt Birger Möller, "aber zum Glück sind wir hier bei der Feuerwehr ein gutes Team; wir reden nach jedem Einsatz ausgiebig über das Erlebte und tauschen uns darüber aus."
Die Begeisterung der Laboer hielt sich beim Mitmachtag leider deutlich in Grenzen. Dabei gab es viel auszuprobieren: Interessenten konnten in die Einsatzschutzkleidung der Feuerwehr schlüpfen und mit Schere und Spreizer ein im Auto eingeklemmtes "Opfer" (einen Feuerwehrmann) befreien. Oder sie konnten lernen, wie man einen Brand - etwa auf dem Grillplatz - mit dem Handfeuerlöscher bekämpft. "Viele wussten gar nicht, dass im Handfeuerlöscher Pulver ist", wundert sich Volker Arp, "da besteht wirklich noch Informationsbedarf."
Nur: Es waren Touristen, die sich informierten. "Macht nichts", wischt Arp die Enttäuschung weg, "dann haben wir eben etwas Gutes für die Heimatgemeinden getan, aus denen sie kommen." Er und seine Kameraden wollen trotz allem an den Mitmachtagen festhalten. "Wenn nicht wir, wer dann?", heißt ihre Parole.
Quelle: Probsteier Herold