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Ich möchte ihnen aufzeigen, warum ich der Freiwilligen Feuerwehr Laboe „aktiv“ beigetreten bin.

„Sich verantwortlich fühlen.“, dieser Gedanke kam mir, als ich im Gemeindeblatt „Laboe Aktuell“ immer wieder die Seiten der Freiwilligen Feuerwehr Laboe las. Wiederholt war und ist dort zu lesen, dass freiwillige Kräfte fehlen, die im Ernstfall ausrücken, um in Not geratene Mitbürger aus einer unglücklichen Situation zu befreien. Dieses Bewusstsein hatte ich vorher nicht. Als „Städter“, mein Ursprung liegt in Berlin, war für mich eine Berufsfeuerwehr selbstverständlich, die rund um die Uhr im Schichtdienst hilfeleistend zur Verfügung steht. Man wählt den Notruf und kann sich darauf verlassen, dass innerhalb der nächsten Minuten Hilfe eintrifft. Dass die Organisation des Brandschutzes in Form einer Berufsfeuerwehr allerdings deutschlandweit nur einen geringen Anteil hat, wurde mir erst klar, als ich mich mit dem Thema Feuerwehr näher beschäftige.

2010 kam ich nach Laboe. Das Studium zog mich aus der Hauptstadt in das „schönste Bundesland der Welt“. Einige Irrungen und Wirrungen am angespannten Wohnungsmarkt in Kiel führten dazu, dass ich letztendlich in Laboe eine Unterkunft fand. Inzwischen bin ich sehr froh, hier wohnen zu können. Es gibt für mich nichts Schöneres, als nach einem Tag voller Vorlesungen am Strand ein Lauftraining zu absolvieren, um den Kopf freizubekommen. Der Alltag eines Studenten hat mit der Vorstellung eines „studentischen Lotterlebens“ heute nichts mehr gemeinsam. Ein straffes Program ist zu absolvieren und im Grunde bleibt am Ende des Tages nicht mehr Zeit übrig, als ein Arbeitnehmer nach Feierabend zur Verfügung hat. Ich habe mich gefragt, wie man den Alltag mit der Tätigkeit in der Feuerwehr kombinieren kann. Im Sommer 2012 wollte ich für mich diese Frage beantwortet wissen und begab mich an einem Dienstagabend zum Übungsdienst ins Feuerwehrhaus, wo ich freundlich von den Kameraden empfangen wurde. „Endlich mal ein neues Gesicht.“ Meine Skepsis wich der Überzeugung, Teil eines motivierten Teams werden zu wollen, das professionell und mit moderner Technik ausgestattet, die Aufgaben Brandbekämpfung, Rettung oder technische Hilfe löst. Eine Woche nach meinem ersten Besuch gab ich meinen Personalerfassungsbogen ab und erhielt meinen digitalen Funkmeldeempfänger, der mich nun im Notfall benachrichtigt. Nun war ich Feuerwehrmannanwärter und meine Ausbildung konnte beginnen.

Mittlerweile sind einige Monate und Dienste vergangen. Der erste Teil der Grundausbildung ist absolviert. Ich bereue diesen Schritt nicht. Der Zeitaufwand ist vergleichsweise gering dafür, dass man eine Ausbildung erhält, mit der zu jeder Zeit Menschen gerettet werden können. Darum: Jeder kann ein kleines bisschen Verantwortung für sich und seine Mitmenschen übernehmen. Wer Fragen hat oder unsicher ist, kann gern vorbei kommen.


Mit freundlichen Grüßen


Fabian Lemke



P.S.: Wussten Sie eigentlich, dass Feuerwehrleute in der Bevölkerung laut einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung Nürnberg das meiste Vertrauen genießen?